Das bin ich

 

Die Falten auf der Stirn, sie erinnern mich daran,

was alles zu beachten war in all den langen Jahr'n.

Viel Arbeit und auch Krisen, viel Lernen und Studier'n,

hab' Narben im Gesicht, die kann man nicht radier'n.

 

Meine Wangen sind nicht mehr so glatt, wie sie mal war'n.

Dem Schönheitsideal bin ich nicht mehr so nah.

Doch das ist mir egal, denn die Spuren auf der Haut,

sind Zeugen meines Lebens, das sag ich hier ganz laut!

 

Ich steh vor meinem Spiegel und schau in ein Gesicht,

Wer ist dieser Mensch, den ich seh' im hellen Licht?

Das bin ich, das bin ich. Das bin ich, das bin ich.

 

Und wenn ich noch genauer schau, entdecke ich sogar

so manches braune Fleckchen, wo früher gar nichts war.

Vermutlich war's die Sonne, die sich dort eingebrannt,

bin ohne Hut zu oft - am Strand entlang gerannt.

 

Auch Sorgenfalten spiegeln - mein Leben im Gesicht,

und Sorgen fragen nicht, ob sie willkommen oder nicht.

Inzwischen weiß ich auch, damit besser umzugeh'n,

die Falten, die sie hinterließen, bleiben wohl besteh'n.

 

Ich steh vor meinem Spiegel und schau in ein Gesicht,

Wer ist dieser Mensch, den ich seh' im hellen Licht?

Das bin ich, das bin ich. Das bin ich, das bin ich.

 

Im Fernseh'n höre ich, ein glatter Teint sei g'rad modern,

Unverbrauchte Haut, wer hätte das nicht gern?

Doch geb' ich zu, der Tag ist gänzlich mir versaut,

beim Nachdenken darüber, wie behalt ich glatte Haut.

 

Soll ich denn nicht mehr lachen, kein fröhliches Gesicht?

Die Stirn in Denkerfalten, soll ich das besser nicht?

Ein Leben ohne Sonne als Preis für glatte Haut?

Ich bleib' so wie ich bin, denn so bin ich gebaut!

 

Ich steh vor meinem Spiegel und schau in ein Gesicht,

Und ich kenne diesen Menschen, den ich seh' im hellen Licht:

Das bin ich, das bin ich. Das bin ich, das bin ich.

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Gedanken zum Song: Wie halten wir es mit den Spuren unseres Lebens im Gesicht und am Körper. Ist es stimmig, die ewige Jugend im Gesicht zu suchen? Welchen Preis müssen wir dafür bezahlen?

 

Text/Musik: Norbert Zimmer